Concierge Blog
03.07.2014
von Schiffen, Flugzeugen und Paris Hilton
Amsterdam, „sign on“ vom 31. Mai 1985
So war es leider nicht der Fall beim „sign on“ in Amsterdam. Die Stadt war überfüllt und kein freies Zimmer mehr zu haben.
Unterkunft zu finden für eine Mannschaft von 400 Personen war also kein Leichtes. Der Reeder löste das Problem, indem er eine Halle des Zivilschutz im Hafengelände mietete.
Statt 4 Sternen erwarteten uns hier 4 Duschen (für immerhin 400 Personen) und Feldbetten. Meines war die Nr. 265.
Mein Bettnachbar stellte sich mir vor: „Hallo, ich bin Chris. Ich komme aus Kanada und gehe zum ersten Mal an Bord.“ Ich war bereits zum dritten Mal dabei, Ich fragte ihn nach seinem Rang; Deck Stewart. Ich hingegen war Stewart, also höher in der Rangordnung. Ich fragte ihn noch nach seiner Ausbildung und Referenzen:
Ich bin ein Luftfahrtingenieur, antwortete Chris; (Aber sicher, dachte ich. Und ich bin der Bruder von Paris Hilton)
Ein paar Monate nach der Abfahrt vom Hafen in Amsterdam verließen Chris und seine Freundin den Dampfer, auch sie arbeitete als Stewardess auf dem Schiff. In Athen beendeten sie ihr Arbeitsverhältnis.
Chris war viel gereist, nach Indien und auch nach Australien, wo er seine Lebensgefährtin Silvie kennen gelernt hat. Nachdem Australien zu klein für die beiden war, sind sie ausgewandert....in die Schweiz!!!
Im Juni sind Chris und Silvie uns überarrschend besuchen kommen. Im laufe ihrer Radtour durch Südtirol sind sie bei uns eingekehrt, zu Kaffee und Kuchen...
Chris ist heute Direktor der Schweizer Niederlassung eines Multinationalen Unternehmens im Bereich Luftfahrt.
Ich hingegen, ich bin nicht der Bruder von Paris Hilton...
Stay tuned!
Es war allgemein üblich, dass der Reeder eines Kreuzfahrtschiffs seine Crew in der Nacht vor dem Auslaufen in einem Hotel unterbringt, einen Hotel mit wenigstens 4 Sternen.
Viele Jahre hatte ich keine Nachricht mehr von Chris bis ich ihn eines Tages zufällig in Innsbruck traf. Er war dort, um über den Verkauf eines Flugzeuges zu verhandeln.