Concierge Blog

geschrieben von concierge um 20:51
Karele und die offene Rechnung

Die Hotelverwaltungssoftware verfügt über eine nützliche Funktion.

Sollte die Rechnung eines Lieferanten nicht bis zur Fälligkeit bezahlt worden sein, leuchtet diese Rot auf.

Jetzt wo der Lockdown wieder vorbei ist, finden sich zwischen den Positionen die bar bezahlt werden müssen, um eine gute Beziehung zu den Lieferanten aufrecht zu erhalten, findet sich auch eine Rechnung für die Kontrolle der Feuerlöscher. Diese müssen natürlich dem Gesetz entsprechend von unserem Ausstatter aus Tisens in der Zweigstelle Lana überprüft werden.

Der Büroleiter von „Firetech“, ist ein Jugendfreund des Concierge. Zeit also Karl, oder „Karele“ wie er von seinen Freunden genannt wird, einen Besuch abzustatten.

Am Ruhetag des Concierge also, ausgestattet mit dem genauen Betrag von 102,48€ und bewaffnet mit dem Südtirol-Pass - ein elektronisches Nahverkehrsticket, nimmt der den Zug nach Lana – Postal.

Auf zu Kareles Büro.

Schnell erledigt. Soziale Distanz beim Liefern des Betrags, einen Lieferschein und einen Ellenbogengruß später, kann es schon weiter gehen.

Programm für den Rest des Tages?

Zu Fuß zurück zum Hotel, ca. 8 – 9 km. Also los. Startpunkt ist die historische Eisenbahn Lokomotive in Lana, aber vorher noch einen Kaffee zu Stärkung.

Dann kommen wir am alten „Pomus“ Sitz vorbei, einer Genossenschaft für Obst und Gemüse, die 2009 in einer Fusion mit „Ogol“ in die „Lanafruit“, aufgegangen ist.

Eine Plastik erzählt von der Arbeit der Bauern, wenn man der Rute weiter folgt, kommt man an historischen Gehöften vorbei, wie dem Bach und Gerengut, das seit 1739 im Besitz der Familie Karnutsch ist, oder dem Tonner Hof, wo bis 1803 Wein für das Kloster Tegernsee in Bayern angebaut wurde.

Wir erreichen die Pfarrkirsche Maria Himmelfahrt, die 1492 geweiht wurde, einer spätgotischen Kirche mit einem Glockenturm, der stolze 79 Meter hoch ist.

Hier befindet sich auch der Schnatterpeck-Altar, der größte Altar Tirols mit 14 Metern Höhe, fast 7 Metern Breite, 1503 vom Meister Hans Schnatterbeck gefertigt und mit über 80 Figuren verziert.

Nach dem Besuch der Kirche war es für den Concierge wirklich Zeit zurück auf den Weg zu kommen. 7 Kilometer bis zum Hotel. Ha! Das war dem Concierge dann doch zu wenig und so beschloss er entlang einem der Meraner Waalwege weiterzugehen.

Der Waalweg verläuft über 12 km von Töll bis Lana und ist damit der längste Waalweg Südtirols mit Aussicht auf die Kirche St. Margareta von Antiochia und ihren schönen Fresken.

Der Waalweg führt mitten durch die Kastanienwälder, die im Durchschnitt über 20-25 Meter hoch werden und über 500 Jahre alt werden können.

Diese Bäume werden in Südtirol nicht nur wegen ihren essbaren Früchten angebaut, sondern auch für ihr Holz. Darüber hinaus bieten die Kastanienbäume Lebensraum für viele Vögel und andere Tierarten und schützen den Boden vor Frost und Erosion.

Die Route führt uns unter dem Schloss Lebenberg hindurch. Dem Weg entlang blicken wir auf die Stadt Tscherms hinab und gehen entlang der beträchtlichen Maueranlagen des Schloss Lebenberg, in Italienisch auch Castel Monteleone genannt.

Das Schloss ist das Symbol des Dorfes. Erbaut wurde es im 13. Jahrhundert von den Herren von Marling. Das Schloss kann besichtigt werden, aber für den Concierge leider nicht heute. Der Weg ist noch weit und er beginnt seine Beine zu spüren.

Der Concierge kommt Oberhalb von Marling an, das einen spektakulären Blick auf den Meraner Hippodrom und die Stadt bietet. Eine Kurze Pause bietet sich an.

Leider bricht diese Pause dem Concierge das Rückgrat. Es sitzt sich doch so gut… Die Kraft nimmt weiter ab.

Der Concierge entschließt sich nach Marling in Richtung Bahnhof aufzubrechen. Dort muss er nur auf den Zug warten, um wieder zuhause anzukommen.

Dank Karele und seiner Rechnung, die der Concierge bezahlen musste, denn so konnte er einen schönen Tag verbringen!

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